Mit den Wanderschwalben in Grevenbroich

Das Beste war das Wetter, beim Juni-Ausflug der Wanderschwalben nach Grevenbroich. Aber auch nur, weil in diesem Jahr schon so viel ins Wasser gefallen ist. Ansonsten beeindruckte die Landschaft an Erft und Gilbach, durch die uns Gudrun und Elisabeth führten.

von Susanne Böhling

Idylle schenkt Energie

Wenn ich von der Stadt Grevenbroich höre, denke ich an Braunkohle. Und die dadurch verursachten Wüstenlandschaften. Dieses Bild erschien auch in meinem Kopf, als Gudrun Grevenbroich als Ausgangspunkt für den Juni-Ausflug der Wanderschwalben nannte. Das schob ich jedoch sofort an die Seite. Schließlich weiß ich, dass die Gruppe Frauen, zu der ich seit Ende 2015 gehöre, Idylle bevorzugt, wenn sie einmal im Monat sonntags gemeinsam auf eine 10 bis 15 Kilometer lange Tour geht. Entsprechend war ich pünktlich um 11 Uhr am Treffpunkt, Kloster Langwaden.

Einfahrt zu Kloster Langwaden

Kloster Langwaden, Sitz von Zizterzienser Mönchen. Foto: © Susanne Böhling

Christliche Häuser am Wegrand

Dort beeindruckte mich erst der alte Baumbestand, dann das Gebäude. Zisterzienser Mönche bewohnen und bewirtschaften das Haus, gewähren hier wohnungslosen, alten und Männern in besonderen Lebenslagen Einkehr und Obdach. Von hier aus ging es zielgerichtet auf verschlungenen Pfaden, oft entlang der Erft weiter nach Wevelinghoven. Auch dort beeindruckte uns ein christlich geprägtes Haus, das Seniorenwohnstift St. Martinus (dessen sanitäre Anlage wir nutzen durften).

Anlage von St. Martinus, Seniorenstift in Wevelinghofen, Ortsteil von Grevenbroich

Das Seniorenstift St. Martinus in Wevelingshofen. Foto: © Susanne Böhling

schöner Ausblick auf die Anlage des Seniorenstiftes in Grevenbroich-Wevelinghoven

Gepflegte Anlage des St. Martinus-Stiftes in Wevelinghoven, Foto: © Susanne Böhling

Kunst in Wevelinghoven, Stadt Grevenbroich

Die scherenschnittartige Skulptur in der Anlage des Seniorenstiftes St. Martinus in Wevelinghoven erinnert an Georg Ettls Arbeiten Foto: © Susanne Böhling

Rast an der Erft

Weiter schlängelte sich unser Weg unter der kundigen Führung von Elisabeth und Gudrun, die die Strecke im Vorfeld zur Vorbereitung der Tour bereits einmal abgelaufen waren und schon die Bank für unsere Mittag-Rast ausgeguckt hatten. Mit Blick auf die Erft, die wegen des hohen Wasserstandes braun und schnell an uns vorbei floss.

Die Erft in Grevenbroich führt Hochwasser

Der Ausblick auf die Hochwasser führende Erft bei Grevenbroich bei der Mittagsrast Foto: © Susanne Böhling

Zeit für lebendigen Austausch

Das System, dass sich zwei um die Ausarbeitung der Tour kümmern, und die anderen bequem hinterher laufen können, ist wie für uns Frauen gemacht. Wir können uns auf das Wesentliche konzentrieren. Auf die Gespräche, die für uns so wichtig sind. Da die Mitglieder der Gruppe aus unterschiedlichen Berufen kommen und auch privat unterschiedliche Lebensformen pflegen, kommen wir zu lebendigem, anregendem Austausch, während unsere Beine in langen Schritten voran schreiten. Auch Mühlrath, die Neubrücker Mühle und Neubrück lagen an unserem Weg.

Abstecher nach Hülchrath

In einem willkommenen Abstecher führten uns Gudrun und Elisabeth nach Hülchrath, einem weiteren Ortsteil von Grevenbroich, der laut wikipedia nur 741 Einwohner, aber einen historischen Ortskern hat. Besonders beeindruckend Schloss Hülchrath, das vom Ort aus verschlossen und geheimnisvoll wirkt. Die Burg hat ihren Ursprung im Jahr 900, sie wurde zum Schutz gegen die Wikinger gebaut. Heute finden dort Veranstaltungen statt. Bereits am kommenden Wochenende ein Mittelalter-Spektakel.

Eingang zu Schloss Hülchrath, Grevenbroich

Von der Ortsmitte aus erscheint Schloss Hülchrath verschlossen und geheimnisvoll. Foto: © Susanne Böhling

Schloss Hülchrath in Grevenbroich veranstaltet auch Mittelalter-Spektakel

Schloss Hülchrath wurde ursprünglich als Burg gegen die Wikinger errichtet. Foto: © Susanne Böhling

Wanderschwalben in Grevenbroich

Die Wanderschwalben laufen durch Hülchrath. Foto: © Susanne Böhling

Urwald am Gilbach

Das letzte Stück unseres Weges führte uns entlang des Gilbachs und dort erlebten wir den krassen Gegensatz zu den Mondlandschaften, die ich im Sinn hatte: Der üppige Bewuchs entlang des Pfades erinnerte eher an einen Urwald und hätten Elisabeth und Gudrun ihn bei ihrer Vorbereitungstour nicht schon mit der Machete frei geschlagen, es hätte kein Durchkommen gegeben.

In Grevenbroich findet sich üppiges Pflanzenwachstum

Urwald am Gilbach. Foto: © Susanne Böhling

So aber konnten wir im wunderschönen Biergarten von Kloster Langwaden in der Sonne einen Imbiss genießen!

Kloster Langwaden in Grevenbroich

Der Biergarten von Kloster Langwaden als Ziel der Tour. Foto: © Susanne Böhling

 

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Es ging um die Wurst – und ich sollte meinen Senf dazu geben

Zum dritten Mal fungierte ich bei der Rheydter Grillmeisterschaft als Jury-Mitglied.

Ganz dem Genuss ergeben

Ganz dem Genuss ergeben

Erfolgreich mit dem Spaßfaktor

Für die einen ist es Spaß. Etwa für die 8000 Menschen, die im Laufe des Sonntags die 4. Rheydter Grillmeisterschaften hinter dem Sparkassengebäude besuchten, dort aßen, tranken und miterlebten, wie eine vierköpfige Jury bewertete, was sieben Teams auf dem Grill gebrutzelt hatten. Auch Peter Homann, Mitglied im Rheydter Citymanagement, machte in kurzen karierten Hosen und Flip-Flops einen sehr entspannten Eindruck. Von Anfang an organisiert der Optiker das Event zusammen mit Frank Pfennigs von der Werbeagentur Tacheles, der im Vorfeld mit Einträgen bei Facebook ständig für die Meisterschaft geworben hatte und den ganzen Tag schwitzend über dem Platz lief, um mit der Kamera Eindrücke festzuhalten. „Es macht super viel Spaß“, sagte er strahlend. „Sonst wäre das auch nicht so erfolgreich.“ Die Zuschauerzahl steigt von Jahr zu Jahr und wenn im nächsten Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten der Marktplatz vor dem Rathaus wieder nutzbar ist, wird die Grillmeisterschaft bereits am Samstag beginnen. „Mit einer Biermeile“, sagt Pfennigs. „Nettetal macht inzwischen auch eine Grillmeisterschaft“, sagt Homann, stolz über den Nachahmungseffekt.

Mit viel Prunk präsentiert die Rheydter Prinzengarde ihre Grillkreationen

Mit viel Prunk präsentiert die Rheydter Prinzengarde ihre Grillkreationen

Stress mit dem Geschmackstest und dem Senf dazu

Für die Jury war es schmackhaft und sättigend. Erstaunlich, welch unterschiedlichen Geschmackserlebnisse aus dem jeweils gleichen Warenkorb (gestiftet von Real) unter dem Motto „Improvisation“ gezaubert wurden, den die Teams erst am Samstag ausgehändigt bekamen. Daraus mussten sie Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise und ein „Freestyle-Gericht“ zubereiten. Beim ersten Gericht (Mediterran-rheinische Schweinerouladen) des ersten Teams – der Rheydter Prinzengarde ­ war ich als Jurymitglieder noch geneigt, den Teller leer zu essen. Aber die Damen vom Organisation-Team nahmen mir den Teller ab, sobald mein Senf dazu über Mikro über den Platz schallte. Es ging weiter zum nächsten Gericht der nächsten Gruppe. Schließlich sollten sich die Zuschauer nicht langweilen.

Würste und Tausendfüßler unter einer Käseglocke

Ich habe folglich ganz geschickt als letzte meinen Kommentar abgegeben und so die Zeitspanne verlängert, in der ich mir das Gebotene wenigstens ansatzweise auf der Zunge zergehen lassen konnte. Zum Ende der Präsentation hin war ich trotz der winzig kleinen Häppchen ziemlich satt. Der Obdachlose, der sich dicht vor der Bühne eingefunden hatte, schaute neidisch auf das, was wir zurück gehen ließen. Und dann kam das Team Coca Cola mit einer silbernen Käseglocke über jedem der vier Teller, die wie von einer Zauberfee gelüftet wurde. Was zum Vorschein kam ließ den Gedanken an „Grottenolm“ durch mein Hirn blitzen. Eine Bratwurst wurde mit Beinen und Schwanz aus Paprikastreifen zum Tausendfüßler verwandelt. Dazu Augen aus Mashmellows . . . und ich mag doch keine Würste!!!! Aber immer noch besser als ein echter Tausendfüßler . . .

Die Überraschung war geglückt - ich mag keine Wurst

Die Überraschung war geglückt – ich mag keine Wurst

Ehrgeiz treibt zu kulinarischen Leistungen

Für die sieben Teams war es durchaus ernst. Nicht umsonst schöpfte die Rheydter Prinzengarde bei ihrem gewohnt spektakulären Auftritten aus dem Vollen ihrer Möglichkeiten: Ein Dudelsackpfeifer kündigte ihren Auftritt an, Cheerleader begleiteten sie, die Servierenden zogen im Bauarbeiter Outfit auf und bugsierten die Speisen mit einer Maurerkelle auf die Teller der Juroren. Schließlich galt es, den Vorjahrestitel zu verteidigen, was Ihnen knapp gelang. Dicht gefolgt von den Guru Girls, die sich nach Bekanntgabe der Gewinner mit echter Erleichterung jubelnd in den Armen lagen. „Wir haben lange genug dafür gekämpft“, sagten sie ernst.

Preise: Der dritte Preis ging an das Team der Sparkasse, den Sonderpreis für das Team mit dem höchsten Fun-Factor bekamen die Grillteufel, die sich eigens für die Meisterschaften Teufelskostüme besorgt hatten.

 

Nicht verpassen – Sommermusik auf Schloss Rheydt

Die Athmosphäre beim Konzert von FUN & Friends im Jahr 2012

Die Athmosphäre beim Konzert von FUN & Friends im Jahr 2012

Die Karten für das besondere Event in dem besonderen Ambiente sind schon fast alle verkauft

Wer dabei sein will, sollte sich jetzt schon Tickets sichern, denn im vergangenen Jahr mussten viele Interessenten draußen bleiben. Auch in diesem Jahr lockt Günter vom Dorp vom 19. bis 28.Juli mit einem Aufgebot an regionalen und internationalen Stars, auf die Turnierwiese des Renaissance-Schlosses. Das allein ist jeden Besuch wert und bietet immer – auch bei schlechtem Wetter – eine Traumkulisse für Live-Auftritte, die so zu einmaligen Erlebnissen werden – auch für die Künstler.

Tradition sind die Auftritte der Niederrheinischen Sinfoniker unter Mikhel Kütson mit „Love is in the Air“ und der von FUN & Friends – mit dem Jugendsinfonieorchester der Gladbacher Musikschule.

Im nächsten Jahr werden auch die Black Brothers and The Bad Bones auftreten. Diese Band feiert seit 25 Jahren die Hits der legendären Blues Brothers. Ihre Auftritte zwischen Konzert und Party sind Kult in Willich und haben in 2012 über 1000 Besucher angelockt.

Echo-Preisträger Roger Cicero und sein Big Band sind mit dabei und Al McKay, der jahrelang zur Stammbesetzung von Earth Wind & Fire gehörte. Karibik-Feeling verspricht die Buena Vista Cuba Night mit Soneros de Verdad, der zweiten Generation des legendären Buena Vista Social Clubs.

Zwei starke Frauen entern ebenfalls die Bühne: Ulla Meineke – eine Institution der deutschsprachigen Popkultur und Lydie Auvray, Sängerin und Akkordeonistin, die in französischem Flair Walzer und Tango verbindet.

Weitere Infos und Karten unter www.sommermusik-mg.de