Veröffentlichung mit Christoph Sattler

Anfang  November 2012 wurde aus dem Text von 2002 mein erstes Buch, das nun vergriffen ist:

Wege aus dem Nebel – der Niederrhein in 80 Grautönen.

Dabei durfte ich mit einem bildenden Künstler zusammenarbeiten.
Text: Susanne Böhling, Bilder: Christoph Sattler.

Erschienen im Schweitzerhaus Verlag Erkrath,
ISBN-13: 978-3-863-32017, Preis 22,50 €

Es begann mit Eva. Sie ist wie immer Schuld!

Ich hatte Christoph Sattler bei einem Termin für die Zeitung kennengelernt. Die Redaktion Tönisvorst wollte einen Text zu seiner bevorstehenden Ausstellung und schickte mich dorthin. Mir gefielen seine Arbeiten (einige seiner Druckgrafiken zieren mein Heim), wir kamen ins Gespräch und er zeigte mir seinen Zyklus von der Schöpfungsgeschichte.  Ich äußerte mich – in seinen Augen originell – zur Darstellung von Adam und Eva und er begann nach mir zu forschen. Im Internet stieß er auf folgenden Text:

Eröffnungsgedicht für "Wege aus dem Nebel"

Eröffnungsgedicht für “Wege aus dem Nebel” © Susanne Böhling

Christoph Sattler protestiert zu Anfang

Dieser Texte veranlasste ihn zu heftigem Protest per E-Mail. Denn so negativ konnte er den Niederrhein nicht empfinden. Ich beruhigte ihn, denn schließlich ist das nur der Auftakt zu „Wege aus dem Nebel – der Niederrhein in 80 Grautönen“. Darauf deutet ja auch die “I” hinter “Niederrhein”. Er könne damit rechnen, dass es auch noch ein “Niederrhein II” gäbe, am Ende des gesamten Textes, den ich als Ode an diese Landschaft mit den grünen Flächen und dem weiten bewegten Himmel verfasst habe.

Schlussgedicht von Wege aus dem Nebel

Schlussgedicht von Wege aus dem Nebel © Susanne Böhling

Witz und Ironie inspirieren

Um ihn zu überzeugen schickte ich ihm die komplette Datei mit dem vollständigen Text zu. Ein paar Monate später fand ich in meinem Briefkasten einen dicken Umschlag. Direkt auf dem Treppenabsatz setzte ich mich hin, öffnete ihn, fand darin den Prototyp des Buches, mit Sattlers Bildern zu meinen Texten und war überwältigt. Ihm gefiel, so begründete er sein Tun, dass ich bei der Beschreibung der Idylle ohne Klischees auskomme, und statt auf „Heimattümelei“ auf Witz und Ironie setze. Die Vielschichtigkeit meiner knappen Texte habe ihn herausgefordert und beschäftigt. Bild für Bild besah ich mir das Buch und war beglückt. Sie sind eine schöne Ergänzung zu meinem Text, denn Sattler ist ein genauer Beobachter und ein sehr guter Gestalter. So hatte ich mir das vorgestellt – ich bin ein bekennender Bilderbuch-Fan.

Der Anstoß zur Veröffentlichung kam von Kollegen

Gerührt von Sattlers Sendung zeigte ich das Buch den Kollegen, die mich dereinst mit dem Zeitungstext beauftragt hatten. “Schöne Geschichte”, sagte der Redakteur, “jetzt müsst ihr da nur noch ein Buch draus machen.” Eine Anregung, die wir in die Tat umsetzten.

Öffentliche Buch-Präsentation im Rathaus

Die Präsentation des Buch in St. Tönis, die uns der Verein „Kultur in Rathaus“ spendierte, war ein voller Erfolg. Begleitet vom Jazz Pianisten Ron Cherian aus Köln las ich die Texte und projizierte Christoph Sattler seine Bilder an die Wand. So wurde aus einer Lesung ein abendfüllende Performance. „Du nennst die Grautöne im Titel“, schrieb Andrea Schipke, die aus Emmerich angereist war. „Aber alles war bunt und warm“. Jeder, der sich in das Büchlein versenkt, ist begeistert.

Zeitungskritik von der Präsentation von Wege aus dem Nebel

WZ Ausgabe Krefeld Land vom 12.11.2012

Die Quelle der Inspiration soll weiter sprudeln

Inzwischen ist das Büchlein nahezu vergriffen und ich überlege eine Neuauflage mit einem oder mehreren anderen bildenden Künstlern, denn Christoph Sattler möchte nicht mehr mitmachen. Es ist so schön, wenn Inspiration weiter getragen wird, das soll, wenn möglich nicht abreißen.

 

Ein Gedanke zu „Veröffentlichung mit Christoph Sattler

  1. Hallo, liebe Frau Böhling,

    Christoph Sattler, mein Künstlerfreund, hat mir begeistert die Geschichte erzäht, die sie hier beschreiben. Ich habe das Buch gelesen, geschaut und sogleich gemocht. Dass er nicht mehr mitmachen mag, ist wohl dem Alter und der (schwindenden) Gesundheit geschuldet.
    Interessiert lese ich, dass Sie daher eine Neuauflage mit anderen Künstlern planen. Ist das noch so? Als künstlerischer Fotograf und Niederrheiner möchte ich mich gerne an dem Projekt versuchen und in einem Gespräch mit Ihnen erste Gemeinsamkeiten suchen und finden.
    Für’s Erste zeige Ihnen Beispiele meiner Fotografie (die hier natürlich noch nicht zum Thema passen, aber da bin ich flexibel):

    Konnte ich Sie neugierig machen?
    Dann erreichen Sie mich per Mail oder telefonisch.

    Herzliche Grüße – Manfred Küsters, Grefrath-Oedt

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