Mit der K-Bahn nach Düsseldorf

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die K-Bahn, die uralte Städteverbindung zwischen Krefeld und Düsseldorf noch nie bewusst genutzt hatte. Nun bin ich bekennender K-Bahn-Fan.

von Susanne Böhling

Die Nachteile des öffentlichen Personennahverkehrs

Der öffentliche Personennahverkehr ÖPNV kam nicht wirklich in Frage, als ich zur Arbeit den Weg nach Düsseldorf bewältigen musste. Es hat mir zu lange gedauert und die vielen Menschen, dicht gedrängt, waren mir zu unangenehm. Zwar braucht die Regionalbahn zwischen den beiden Hauptbahnhöfen nur 20 Minuten, aber dahin muss man auch erst mal kommen. Und dann waren es doch mindestens eineinhalb Stunden von Haus- zur Bürotür und umgekehrt. Manchmal, für Privatfahrten, habe ich es dennoch getan. Aber gefallen hat es mir nicht. Garantiert haben zwei Frauen lautstark über den Gang hinweg über gemeinsame Bekannte gelästert. Gut, dann konnte Musik aus dem Handy noch für Abhilfe sorgen. Aber wenn dann neben mir jemand zu stark parfümiert war oder ein paar Darmwinde entweichen ließ, gab es kein Entkommen, das Auto war die einzige Alternative.

Die K-Bahn als Alternative

Für das am vergangenen Dienstag in der Landeshauptstadt vereinbarte Treffen wurde mir dennoch dringend die Bahn empfohlen. „An der K21 gibt es nur ganz schlecht Parkplätze. Und anschließend gehen wir zu einer Weinprobe.“ Also schaute ich nach einer Verbindung und da wurde mir doch glatt die K-Bahn empfohlen. In nur 15 Minuten Fußweg erreichte ich von mir zuhause die Haltestelle Dießem und von da aus waren es 28 Minuten mit der Bahn bis zum Belsenplatz und 12 Minuten mit einem Anschlussbus. Dann wieder ein paar 100 Meter zu Fuß . . .

Probleme beim Ticketkauf in der K-Bahn

An der Haltestelle angekommen, wollte ich per Handy ein Ticket ziehen. Tja. Aber da ich diese Funktion zuletzt ein einziges Mal im Januar genutzt hatte, wusste ich natürlich mein Passwort nicht mehr. Einen Automaten gab es auch nicht. „Es wird wohl in der Bahn einen geben.“ Tatsächlich. Aber der nahm leider keine Scheine. Die Bahn war leer – worüber ich mich zunächst gefreut hatte (s. o.). Doch jetzt bekam ich einen Schweißausbruch, denn Kontrolleure müssen schließlich auch mir nicht immer alles glauben und das mit dem „Prädikat“ Schwarzfahrer verbundene „erhöhte Beförderungsentgelt“ kann ich mir nicht leisten. Außerdem schwirrt mir durch den Kopf, dass Schwarzfahren ein Straftatbestand ist und ich will keinen Eintrag im Vorstrafenregister. Gott-Lob stiegen bald ein paar Schüler ein. Und die konnten mir den 5-Euro-Schein in Münzen wechseln.

Blick in den Waggon der K-Bahn

Blick in den Waggon der K-Bahn

Die Vorzüge der K-Bahn

Ja, und dann habe ich eine Bahnfahrt erlebt, so angenehm und entspannt wie schon lange nicht mehr. Der Blick über die grünen Wiesen und Felder und Büsche, die Weite, und das alles angenehm leise und zügig, auch die vielen Stopps an den Haltestellen. Da vergehen die Minuten wie im Flug, ist das doch Meerbusch und Lörick entlang der K-Bahn-Strecke viel schöner als der südliche Neusser Hafen, wo die Regionalbahn regelmäßig einen Halt einlegt, bevor sie die Eisenbahnbrücke über den Rhein quert. Dort steht man zwischen den hässlichen Bergen von Bauschutt und die Bahn rumpelt über jede Weiche.

Aus der K-Bahn der Blick über die weite Landschaft zwischen Krefeld und Düsseldorf

Aus der K-Bahn der Blick über die weite Landschaft zwischen Krefeld und Düsseldorf

Die K-Bahn, die werde ich in Zukunft öfter nutzen!!!!!

Und Tipps für den Fahrscheinkauf gibt es nächste Woche. Das mit dem Handyticket muss ich erst noch ausprobieren, bevor ich etwas darüber schreiben kann.